Smartphone-Fotografie – Tipps für mehr als schnelle Schnappschüsse
Der erste Schritt des Kindes, ein seltenes Naturschauspiel oder einfach ein spontaner Glücksmoment mit Freunden – diese besonderen, oft überraschenden Augenblicke wollen wir festhalten und mit der ganzen Welt teilen. Und im Zeitalter der Smartphone-Fotografie geht das einfacher denn je. Statt jede Menge schweres Equipment mitzuschleppen oder ungeduldig die Spiegelreflex aus dem Schrank hervorzukramen, greifen wir einfach in die Hosen-, Jacken- oder Handtasche. Schließlich ist das Handy sowieso unser ständiger Begleiter. Und bei der Leistungsfähigkeit können Smartphone-Kameras mittlerweile allemal mit klassischen Fotoapparaten mithalten. Damit Sie das Beste aus Ihrem Gerät herausholen, haben wir in unserem Ratgeber für Smartphone-Fotografie viele tolle Tipps zusammengestellt – für faszinierende Handy-Fotos zum Staunen, Teilen und Begeistern!
Einfach bildschön – die Basics der Smartphone-Fotografie
Eine saubere Sache
Weil das Handy in unserem Alltag so viele Funktionen erfüllt, ist die Kamera besonders anfällig für Verschmutzungen. Darum sollten Sie vor allem bei der Smartphone-Fotografie auf die gründliche Reinigung der Linse achten. Oft reicht es schon, sie kurz vor dem Einsatz mit einem weichen, fusselfreien Tuch abzuwischen. Brillenputztücher aus Stoff eigenen sich hierfür hervorragend. Zusätzlich ist eine regelmäßige Reinigung mit speziellen Reinigungsutensilien für optische Linsen sinnvoll. Aber nicht vergessen: Ihr Smartphone hat eine Front- und eine Rückkamera!
Beide Hände ans Handy
Den schönen Anblick mal eben nebenher mit einer Hand fotografieren. Oft merken Sie erst hinterher, dass das keine gute Idee, sondern eine äußerst wackelige Angelegenheit war. Das Ergebnis: ein unscharfes und damit unbrauchbares Bild. Halten Sie also Ihre Kamera auch bei der Smartphone-Fotografie immer mit beiden Händen fest!
Finger weg vom Zoom
Wenn uns ein Motiv fasziniert, möchten wir oft jedes Detail festhalten. Dafür scheint die Zoom-Funktion der Smartphone-Kamera perfekt geeignet. Aber Achtung: Weil die meisten Modelle statt eines optischen einen digitalen Zoom haben, kommt es dabei zu einem erheblichen Qualitätsverlust. Spätestens wenn Sie die Aufnahmen später vergrößern möchten, werden sie pixelig und unscharf. Also heißt es bei der Smartphone-Fotografie: Beine in die Hand nehmen und selber möglichst nah an das Motiv herangehen!
Natürlich – kein Blitz
Wenn es um die Beleuchtung geht, gilt bei der Smartphone-Fotografie: das Licht – oder vielmehr der Blitz – bleibt aus. Denn das Handy ist oft nur mit einem kleinen LED-Lämpchen ausgestattet, das sehr hartes Licht produziert. Ästhetisch ansprechende Fotos kann man damit nicht machen. Vielmehr wirkt Ihr Motiv auf den Aufnahmen unecht und künstlich. Setzen Sie stattdessen lieber auf natürliches Licht. Sie werden staunen, was die aktuellen Smartphone-Kameras auch bei schlechten Lichtverhältnissen mittlerweile leisten können.
Alles am richtigen Platz – die Drittel-Regel
Die sogenannte Drittel-Regel unterstützt Sie bei der Bildkomposition. Es gehört zum Grundlagenwissen der Bildgestaltung, dass Bilder mit dieser Aufteilung vom menschlichen Auge als besonders ästhetisch empfunden werden. Die Anwendung ist ganz einfach: In Gedanken teilen Sie Ihr Bild gleichmäßig in neun Rechtecke auf. Dann platzieren Sie die Bild-Elemente, die Ihnen besonders wichtig sind, genau auf den Linien und Schnittpunkten dieses Rasters.
Praktisch: Die meisten Handys haben eine Rastereinstellung, die die Rechtecke für die Drittel-Regel auf dem Bildschirm einblendet.
Doch wie bei jeder Regel erzielt das Nichteinhalten ebenfalls einen bestimmten Effekt. Also wenden Sie die Drittel-Regel auch bei der Smartphone-Fotografie nicht einfach stumpf an, sondern wählen Sie die Bildkomposition Ihrem Motiv entsprechend.
Mit den richtigen Tools zum perfekten Foto – Bildbearbeitungsapps
Weil die Ansprüche an die Smartphone-Fotografie mit immer besseren Kameras stetig steigen, wird auch der Werkzeugkasten zur Nachbearbeitung wichtiger. Hier gibt es eine Fülle an Bildbearbeitungsapps, mit denen Sie Ihre Fotos noch ausdrucksstärker machen. So können Sie damit die Helligkeit und Farbintensität optimieren, ein Farbfoto in Schwarz-weiß konvertieren, Verschmutzungen entfernen und, und, und. So holen Sie mit ein paar geübten Handgriffen aus Ihren Aufnahmen stets das Beste heraus.
Immer aus dem Vollen schöpfen– der RAW-Modus
Professionelle Fotografen arbeiten nur mit den Rohdaten eines Fotos – dem sogenannten RAW-Format. Der Grund: In diesem Format bleiben fast alle Informationen erhalten, die der Bildsensor liefert. Im Gegensatz zum JPEG, das bereits nachbearbeitet und dadurch um einige Informationen ärmer gespeichert wird, sind die RAW-Daten das perfekte Ausgangsmaterial für die anschließende Nachbearbeitung. Wer also bei der Smartphone-Fotografie mehr möchte als nur Gelegenheitsschnappschüsse, holt sich eine Smartphone-Kamera-App, die im RAW-Modus fotografieren kann.
Smartphone-Fotografie – immer das Motiv im Fokus
Selfies
Bei Bildern, die uns selbst zeigen, sind wir meist besonders pingelig. Schließlich wollen wir uns stets von unserer besten Seite zeigen. Und das geht auch mit der Smartphone-Fotografie ganz leicht. Für ein schönes Selbstporträt einfach folgende Tipps beachten:
- 1. Wenn die Sonne knallt, ist Ihr Platz zum Fotografieren im Schatten. Denn so ist das Gesicht stets gleichmäßig ausgeleuchtet.
2. Das Gesicht zeigt immer in die Richtung der Lichtquelle, denn so entstehen keine ungewollten Schatten.
3. Wenn Sie sich vor allem drinnen gerne in Szene setzen, lohnt sich die Anschaffung eines Selfie-Ring-Lichts. Es sorgt für eine zuverlässige und konstante Beleuchtung – und Sie erscheinen garantiert immer im richtigen Licht.
4. Vermeiden Sie unvorteilhafte Perspektiven. Wer sich z. B. von unten fotografiert, wird wahrscheinlich auf dem Foto ungünstig dargestellt. Außerdem sollten Sie die Posen variieren. So haben Sie später eine größere Auswahl und können garantiert Ihre Schokoladenseite zeigen.
5. Für jedes Selfie gilt: Alle Augen auf den Fotografen. Darum wählen Sie einen eher ruhigen Hintergrund. Andere Menschen oder aufsehenerregende Objekte haben auf Ihrem Selbstporträt nichts verloren.
6. Die Schönheit der Natur für die eigenen Selfies nutzen – das geht besonders einfach, wenn man das passende Zubehör hat. So sorgt ein flexibler Tripod für Standhaftigkeit auch auf unebenem Hintergrund. Und ausgelöst wird bequem über den Bluetooth-Fernauslöser.
Landschaften
Faszinierend, inspirierend, bezaubernd – die Natur gibt immer ein hervorragendes Bild ab. Und das erscheint durch die Smartphone-Fotografie mit folgenden Tricks perfekt auf Ihrem Handy-Display:
4. Schiefgelaufen – das kann man über Ihr Foto sagen, wenn der Horizont darin nicht gerade verläuft. Anhand des Rasters kann man sich gut orientieren.
5. Fotografieren Sie nicht gegen die pralle Sonne. Denn dann ist auf Ihrem Foto von der bezaubernden Landschaft wahrscheinlich nicht mehr viel zu erkennen. Doch Experimentieren lohnt sich.
Produkte
Von Ihren Produkten sind Sie begeistert, aber das Budget für die Vermarktung ist recht schmal ausgefallen? Dann machen Sie Ihre Produktfotos ganz einfach mit dem Smartphone. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre Kunden am besten über die Vorzüge Ihrer Produkte ins Bild setzten:
Die Basis für ein gutes Foto ist ein gutes Produkt. Wählen Sie also für Ihr Shooting ein sauberes und unversehrtes Exemplar Ihres Artikels.
2. Das Produkt ist der Star – also gehört es auch in den Mittelpunkt. Bei der perfekten Positionierung hilft Ihnen in der Smartphone-Fotografie die Rasterlinieneinstellung.
3. Nur eine klitzekleine Bewegung – schon ist das Bild unscharf. Verwenden Sie also immer ein Stativ, damit jedes Detail gut zu erkennen ist.
4. Auch der Hintergrund macht Eindruck. Darum wählen Sie am besten einen einfarbigen und faltenfreien Hintergrund, auf dem Ihr Produkt perfekt zur Geltung kommt.
5. Ihr Produkt sollte auf Ihren Fotos buchstäblich keine Schattenseiten zeigen. Also richten Sie die Beleuchtung so aus, dass keine Schatten entstehen.
6. Ohne Ecken und Kanten – wenn Sie mit einer Hohlkehle fotografieren, bekommen Sie schöne Aufnahmen ohne sichtbaren Übergang von Wand zu Boden.
7. Perfekte Utensilien für das Ablichten kleinerer Produkte sind der Aufnahmetisch und das Lichtzelt. Damit können Sie meist mit verschiedenen Hintergründen arbeiten sowie störende Reflexionen verringern.
8. Auch bei der Smartphone-Fotografie steht und fällt fast alles mit dem Licht. Gerade für verkaufsfördernde Produktfotos lohnt es sich, in eine professionelle Fotostudio-Beleuchtung zu investieren. Und die bekommen Sie bei BRESSER auch für den kleinen Geldbeutel.
9. Wenn die Fotos einmal im Kasten – bzw. auf dem Handy-Speicher – sind, ist die Arbeit noch nicht getan. Bei der Nachbearbeitung besonders wichtig: Kontrast und Farbe anpassen, sodass der Kunde auf dem Foto auch wirklich das sieht, was er später bekommt!
Food
Das Auge isst mit – spätestens seit Social-Media sitzt zusätzlich die Kamera-Linse bei unseren Mahlzeiten mit am Tisch. Doch auch bei der Smartphone-Fotografie im Food-Bereich gibt es für appetitliche Bilder das eine oder andere zu beachten:
1. Wenn Sie Ihre Mahlzeiten fotografieren, gilt eine Grundregel: erst fotografieren, dann genießen! Ein halb leer gegessener Teller macht niemandem Freude.
2. Ästhetik auf dem Teller: Damit Ihren Betrachtern das Wasser im Munde zusammenläuft, sollten Sie sich vorher Gedanken zur Bildkomposition machen. Wählen Sie nur Komponenten, die auch zusammenpassen und fügen Sie diese optisch ansprechend zu einem Gesamtbild zusammen.
3. Alles eine Frage der Perspektive – bei der Food-Fotografie ist die allerdings ganz schnell beantwortet. Hier fotografieren Sie in den allermeisten Fällen direkt oder schräg von oben. Denn so sind alle Komponenten gut zu sehen.
4. Beim Licht halten Sie sich am besten an das Motto „Alles Gute kommt von oben“. Denn so vermeiden Sie ungewollte Schatten auf den Bildern.
5. Wie der Name schon sagt, liegt bei der Food-Fotografie der Fokus auf dem Essen. Hier muss alles gut zu erkennen und scharf dargestellt sein.
6. Wählen Sie am besten immer einen großen Bildausschnitt für Ihre Fotos. Sie können bei der Nachbearbeitung immer noch die Größe nach Ihren Wünschen reduzieren.
Das gewisse Extra – Equipment für die Smartphone-Fotografie
Um mit Ihrem Smartphone beeindruckende Fotos zu machen, benötigen Sie natürlich vor allem eins: ein gutes Handy mit einer hochwertigen, leistungsstarken Kamera. Daneben gibt es aber auch noch das eine oder andere Zubehör für die Smartphone-Fotografie, mit dem Sie Ihre kreativen Ideen noch besser umsetzen:
Stabile Basis – das Stativ mit Fernauslöser
Gerade bei der Smartphone-Fotografie ist es schnell passiert: Die Hände haben unmerklich gezittert und das Bild ist verwackelt. Darum verwenden Sie am besten immer ein Stativ – es muss ja nicht groß sein. Oft ist schon ein Fernauslöser dabei, damit auch beim Auslösen nichts unscharf wird. Perfekt für unebene Untergründe: Stative mit flexiblen Beinen.
Unsere Empfehlungen für Ihre standfeste Smartphone-Kamera:
Das Motiv ins richtige Licht rücken
Wer Foto-Motive gerne in Szene setzt, braucht die richtige Beleuchtung. Und die gibt’s passend zur flexiblen Smartphone-Fotografie in mobiler Form im Hosentaschenformat. Hier darf es dann auch ruhig mal bunter werden – für tolle Farbeffekte auf den Fotos. Porträts kommen hingegen mit einer LED-Ringleuchte ans perfekte Licht.
Highlights für kreative Köpfe
Wie wirkt mein Motiv durch eine gläserne Kugel fotografiert? Welchen Effekt erziele ich mit ungewöhnlichen LED-Leuchten? Neben den etablierten Werkzeugen des Fotografen gibt es so einige Hilfsmittel, die zu Neuem inspirieren. Hier gilt mehr denn je: Probieren geht über Studieren!
Unsere Empfehlungen für ungewöhnliche Bildeffekte:
Egal, ob gelegentlicher Schnappschuss oder gut durchdachtes Foto-Shooting – wir wünschen Ihnen viel Freude und gutes Gelingen bei der vielseitigen Smartphone-Fotografie!